Die Box, die Mäppchen und der Bahnhof
*enthält Affiliate Links
Heute möchte ich euch einen Einblick in unsere Arbeitsblätter-Organisation geben und in diesem Zusammenhang die wichtigsten Organisationshelfer vorstellen: Box, Mäppchen und Bahnhof.
Die Box
Die Idee der Box stammt übrigens von einer Freundin, sie hat diese Idee wiederum von einer Freundin… und so weiter ;). Seit nunmehr drei Jahren ist „die Box“ an meiner Seite im Einsatz und ich liebe sie!
Die Box ist ein echter Ordnungshüter und jedes Kind besitzt seine eigene „Box“. Die Box befindet sich jeweils unter dem Pult des Kindes, in unserem Fall in der oberen Etage, direkt neben dem „Böxchen“ {dazu ein anderes Mal}. Ich nutze die Rothe Aufbewahrungsbox Linus, eine andere Box eignet sich aber sicherlich genau so gut.
Kurz zusammengefasst könnte man sagen, dass die Box ein Auffanglager für alle angefangen und unfertigen Blätter ist. Statt die Blätter in Klarsichtmäppchen unter dem Pult zu verstauen, legen meine Kinder ihre Arbeiten in die Box. Ausserdem liegt in der Box der grosse Massstab, ein Gefrierbeutel {dazu ebenfalls ein nächstes Mal} für Kleinkram und die Smiley-Liste {…}.
Zuvor hatte ich es mit Mäppchen in unterschiedlichen Farben, später dann mit nur einem Mäppchen probiert. Beim Aufräumen muss es für viele Kinder einfach nur schnell gehen, schliesslich ruft die Pause und irgendwie waren viele Blätter nur zu häufig entweder nicht im richtigen Mäppchen oder irgendwo zwischen Pausenbrot und Matheheft zerquetscht ;).
Die Box macht es den Kindern einfach: Blatt in die Hand, schwupp unter das Pult, zack, in die Box. Geht super schnell und sieht meistens ordentlich aus. Ja, auch hier gibt es Ausnahmen.
In der Box werden die Arbeitsblätter nicht nach Fächern geordnet. In Ausnahmefällen bekommt die Box einen Untermieter, das durchsichtige Mäppchen. Das durchsichtige Mäppchen beherbergt während dieser Zeit Blätter, die unbedingt zusammen bleiben müssen. Beispielsweise unsere Forscherblätter zum Thema Sinne oder demnächst das Igel-Wissen.
Das Korrigieren
Fertige Arbeitsblätter werden von mir mit offenen Armen empfangen ;). Hier haben wir verschiedene Varianten. Diese kann ich euch bei Interesse sehr gerne vorstellen.
In regelmässigen Abständen gucke ich mir die Boxen meiner Schützlinge an. Hin und wieder rutscht doch einmal ein bereits fertiges oder gar korrigiertes Blatt in die Box. Und solche Blätter gehören da nicht hin. Und wie heisst es doch so schön: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser :D.
Spontan ist mir dazu damals der Begriff „Boxenstopp“eingefallen. Dieses Plakat symbolisiert den Boxenstopp. Während der Stillarbeit kommt ein Kind nach dem anderen zu mir und zeigt mir seine Box. Nicht ganz so schnell wie bei der Formel 1, meistens geht es aber recht flott.
Der Bahnhof und die Mäppchen
Fertige und korrigierte Blätter landen im Bahnhof (Schubladenboxen).
Jedes Kind besitzt seine eigene Bahnhofs-Etage oder sein eigenes Gleis ;). Die einzelnen Schubladen schrieb ich mit dem Namen des Kindes an. Dazu nutzt ich meinen Brother P-Touch. Dieses kleine Wunder besitze ich seit fünf Jahren und schreibe damit so ziemlich alles an. Sowohl in der Schule, als auch Zuhause :).
Im Bahnhof werden die Arbeitsblätter dann zum ersten Mal nach Fächern geordnet. In jeder Schublade befinden sich vier Mäppchen. Gelb, Blau, Grün und Rot.
Zu Beginn der 1. Klasse musste ich den Kindern häufig sagen, welches Blatt in welches Mäppchen gehört. Mittlerweile benötigen sie dazu nur noch sehr selten meine Hilfe. Und selbst wenn, ist das kein Problem. Es werden nach und nach Blätter in den Bahnhof gelegt, eben immer dann wenn eine Arbeit fertig ist. Da die Kinder in ihrem eigenen Tempo und oft an unterschiedlichen Blättern arbeiten, verteilt sich das wunderbar.
Bei uns steht Gelb für Deutsch, Blau für Mathematik, Grün für Mensch und Umwelt und Rot für Verschiedenes.
Das Einordnen
Und spätestens jetzt ernte ich die Früchte dieser simplen praktischen Organisation.
Das Einordnen mit 1. Klässlern… unter uns… ein Graus! Oder ich hatte vorher den Dreh einfach noch nicht ganz raus ;).
Das Einordnen dauert jetzt nämlich nur wenige Minuten und ist super einfach. Wir ordnen nach Farben ein. Und das schon seit der 1. Klasse. So können die Kinder, selbst wenn sie noch nicht lesen können, auf die Farbcodes achten und dadurch selbstständig einordnen.
Rote Blätter kommen hinter die rote Trennwand, bzw. den roten Punkt, Gelbe Blätter hinter die gelbe Trennwand… etc.
Diana says
Liebe Allessandra, ich bin ganz schön beeindruckt von soviel Organisation! Das scheint mir gut durchdacht. Das Wort "Boxenstopp" finde ich ja ganz schön witzig 😀 die Kinder bestimmt auch. Wenn deine Schüler so gut damit zurechtkommen, dann ist das super. Wir haben nicht ganz so viel, aber vielleicht doch und ich hab es nur nicht so systematisiert wie du 😉 Noch eine kleine Anmerkung von Blogger zu Blogger (wirklich nur als Tipp, nicht als Kritik): Partner-/Affiliate-Links müssen im Beitrag eindeutig gekennzeichnet werden, sonst könnte man Probleme bekommen. Liebe Grüße, Diana
Anonym says
Liebe Alessandra,
du gibst dir wirklich sehr viel Mühe, und deine Ablagen und Ordner sehen ganz toll aus. Ich hätte so eine Ordnung gerne Zuhause in meinem Büro. Leider schaffe ich es nicht einmal da. Bei mir hat sich im Laufe der Jahre ein vereinfachtes System herauskristallisiert. Angefangene Arbeiten werden in einem Ablagefach aufbewahrt(jedes Kind sein eigenes). Fertige Abs kommen in mein Büro (Ablagefach am Pult), korrigierte Blätter kommen in ein Hängeregister und zwar unsortiert!Diese Blätter bekommen die Kinder vor den diversen Ferien mit nach Hause. Ob sie dort in eine Kiste wandern, abgeheftet werde oder im Mülleimer landen, ist Sache der Eltern. So sparen wir viel Zeit mit Sortieren und vor allem Platz für die ganzen Ordner. Ganz besondere Werke der Kinder behalte ich bei mir und überreiche sie den Kindern, wenn Sie meine Klasse verlassen. Das ist immer wieder ein AHA-Erlebnis! Ich, für mich, bin froh,diese Abhefterei nicht mehr machen zu müssen, warum auch?? Ist jedes bearbeitete Blatt wirklich wert aufgehoben zu werden???
Aber das ist meine Meinung 🙂
Liebe Grüsse, Sibylle
Anonym says
Einfach genial! Vielen lieben Dank für deinen wertvollen Beitrag und Einblick in deine Klassenorganisation. Ich werde das dann in meinem kommenden ersten Schuljahr ausprobieren.
Momentan heften die Kinder alles in ihre Schnellhefter. Warum die Dinger Schnellhefter heißen, verstehe ich nicht, denn sie brauchen selbst im 4. Schuljahr manchmal gefühlt Jahre. 😀
Die Idee einen Ordner mit Trennblättern zu benutzen – top. 🙂
Ich nehme an, die werden im gewissen Abstand mit nach Hause genommen und geleert?
LG Bea
Klassenkunst by Alessandra says
Liebe Bea
Dankeschön :).
Haha! Diese Frage habe ich mich auch schon gestellt. Der Name ist absolut irreführend ;).
Nein, eigentlich werden die nicht geleert. Ein Ordner sammelt die Arbeitsblätter eines Schuljahres und das reicht gut. In der 1. Klasse ist er sehr gut gefüllt, da wir aufgrund unseres Lehrmittels in Deutsch keine Hefte sondern Blätter führen…
Liebe Grüsse
Alessandra
Klassenkunst by Alessandra says
Liebe Sibylle,
ich danke dir! Und ich kann dich beruhigen… diese Ordnung hätte ich auch sehr gerne Zuhause in meinem Büro ;).
Deinen Gedanken finde ich sehr interessant! Ich wäre nie darauf gekommen, keine Ordner zu führen. Vermutlich, weil man es eben einfach so kennt. Und so viel Mühe ich mir beim Aussuchen unserer Arbeiten auch gebe, nein, wahrscheinlich müsste nicht jedes AB aufgehoben werden ;).
Ich habe es mir zum Ziel gesetzt mit weniger AB's auszukommen und z.T. andere Wege zu gehen. Sei es mit Aufgaben auf wiederverwendbaren Folien oder praktisch in Form von Spielen oder Ähnlichem. Und dennoch, meine Ordner sind gefüllt ;).
Danke für deinen Input.
Liebe Grüsse
Alessandra
Klassenkunst by Alessandra says
Liebe Diana
Ja, die Kinder finden den Begriff total lustig. Die besten Ideen kommen manchmal ganz unerwartet.
Ich sehe es nicht als Kritik und danke dir für deine Anmerkung. Ich habe unten im Blog angegeben, dass ich Affiliate Links verwende. Zur noch deutlicheren Kennzeichnung habe ich es nun aber auch noch im Post selber erwähnt.
Ganz liebe Grüsse
Alessandra
Anonym says
Liebe Alessandra,
ich kann mich den bereits geschriebenen Kommentaren nur anschließen.
Ich freue mich, wenn du weitere Einblicke in deine Organisationsstrukturen geben würdest. Anregungen und Tipps aus dem Schulalltag sind für mich immer noch sehr interessant – vor allem der Beitrag von Sibylle hat mich nachdenklich gemacht. Ein sehr interessanter Gedanke. Danke an alle und liebe Grüße Nette
Klassenkunst by Alessandra says
Liebe Nette
Ich danke dir für deinen Kommentar. Und ich gebe dir Recht, Sibylle hat mich ebenfalls zum Nachdenken angeregt. Es ist toll, wenn ein Blog auch solche Diskussionen hervorruft und einen Austausch ermöglicht :). So soll es sein!
Sehr gerne werde ich euch weitere Einblicke in unser Klassenzimmer und unseren Schulalltag geben!
Liebe Grüsse
Alessandra
Silvia says
Liebe Alessandra
Herzlichsten Dank für den tollen Einblick in dein Ordnungssystem. Ich bin begeistert und werde damit nach den Herbstferien gleich selber beginnen.
In deinem Beitrag schreibst du "Fertige Arbeitsblätter werden von mir mit offenen Armen empfangen ;). Hier haben wir verschiedene Varianten. Diese kann ich euch bei Interesse sehr gerne vorstellen." –> Ich wäre sehr gespannt, mehr darüber zu erfahren.
Schon im Voraus merci und liebe Grüsse
Silvia
Klassenkunst by Alessandra says
Liebe Silvia
Das freut mich! Ich bin gespannt, wie dir das Ordnungssystem nach der ersten Testphase gefällt. Wenn du noch Fragen haben solltest, melde dich bei mir :).
Sobald ich die Fotos gemacht habe, werde ich über diese Varianten berichten.
Liebe Grüsse
Alessandra
Kim says
Liebe Alessandra,
Ich bin schon öfter auf deinem Blog gelandet, aber noch nie wirklich verweilt. Auf der Suche nach dem "Lipe Eltern"-Brief, den ich für meinen Elternabend morgen wieder verwenden möchte bin ich wieder hergekommen. Beim Weiterstöbern habe ich dann diesen Beitrag entdeckt und freudig festgestellt, dass wir praktisch das identische System haben! Einziger Unterschied ist, dass bei mir auch im "Fächli" unter dem Pult die Mäpplis in allen Farben vorhanden sind, sodass die Blätter theoretisch auch hier nach Fächern sortiert wären. Naja, theoretisch eben. Und ich habe noch ein weisses Mäppli für Musik und Gestalten. Aber auch die Verwendung der Farben stimmt voll überein 🙂 Umso mehr würden mich die "Dazu ein anderes Mal"-Aspekte deiner Organisation interessieren. Ich nehme an das "Böxchen" ist für Kleinmaterial wie jenes vom Zahlenbuch? Ich suche da ja immer noch nach der "optimalen" Boxgrösse. Aber wozu der Gefrierbeutel? Würde mich echt interessieren! Ach ja, und wie oft ordnest du die Blätter ein? Bei mir ist das ja trotz Mäpplisystem ein Kampf. Vermutlich mache ich es einfach viel zu selten…
Lieben Gruss,
Kim